Was ist privates Laden von Elektrofahrzeugen?
Privates Laden bezeichnet das Laden von Elektrofahrzeugen mit kontrolliertem Zugang, das – im Gegensatz zum öffentlichen Laden – nicht der Allgemeinheit zur Verfügung steht.
Anwendungsbereiche des privaten Ladens
Private Ladestationen für Elektrofahrzeuge stehen nicht der Allgemeinheit zur Verfügung, sondern werden ausschließlich vom Eigentümer oder von Personen genutzt, denen der Eigentümer das Laden erlaubt. Privates Laden umfasst verschiedene Unterkategorien wie das Laden zu Hause, am Arbeitsplatz oder am Zielort. Die Standorte privater Ladepunkte (CPs) sind vielfältig und umfassen Privathaushalte, private Parkplätze, Bürogebäude und alle anderen Orte, an denen der Zugang zur Ladestation auf eine bestimmte Nutzergruppe beschränkt ist.
Manche Standorte bieten sowohl private als auch öffentliche Lademöglichkeiten. Die Verwaltung einer solchen Kombination lässt sich problemlos über ein Charge Point Management System (CPMS) umsetzen – eine Softwarelösung, mit der Betreiber von Ladestationen (CPOs) ihre Ladeinfrastruktur zentral und aus der Ferne überwachen und steuern können.
Ein CPMS kann den Zugang zu Ladestationen gezielt steuern – etwa nach Uhrzeit, Stromtarifen oder Verfügbarkeit von Ladeplätzen. Darüber hinaus bietet ein solches System viele weitere Funktionen und lässt sich flexibel an individuelle Anforderungen anpassen. So können Betreiber oder Eigentümer der Ladestationen unterschiedliche und anpassbare Tarife und Ladepläne für öffentliches und privates Laden festlegen.
Der häufigste Grund für private Ladeinfrastruktur ist, dass EV-Besitzer eine eigene Ladestation für den Heimgebrauch erwerben. Diese werden meist in Garagen oder an anderen Orten auf Privatgrundstücken installiert – ein Grund, warum viele Eigentümer den Zugang auf den privaten Gebrauch beschränken. Ladestationen in Privathaushalten benötigen in der Regel kein CPMS, da sie einfach über eine App verwaltet werden können.
Auch Unternehmen können sich bewusst für den privaten Betrieb ihrer Ladeinfrastruktur entscheiden – etwa um sicherzustellen, dass diese jederzeit für betriebliche Zwecke zur Verfügung steht oder wenn sich die Ladepunkte in Bereichen mit kontrolliertem Zugang befinden (z. B. einem firmeneigenen Parkplatz, der nicht öffentlich zugänglich ist).
Bedeutung des privaten Ladens von Elektrofahrzeugen
Privates Laden ist besonders wichtig, da es Elektrofahrzeugbesitzern und Flotten rund um die Uhr Zugang zu Lademöglichkeiten bietet. In vielen Märkten ist die öffentliche Ladeinfrastruktur bereits überlastet, weshalb es nicht realistisch ist, ausschließlich auf öffentliches Laden zu setzen. Im Gegensatz zum privaten Laden, das dem Besitzer jederzeit zur Verfügung steht, ist öffentliches Laden oft mit Wartezeiten verbunden, wenn Ladestationen belegt oder außer Betrieb sind. Hinzu kommt der Aufwand, nach einem geeigneten Ladepunkt suchen zu müssen.
Beim privaten Laden liegt die Verantwortung für Wartung und Zuverlässigkeit beim Besitzer, was bedeutet, dass er volle Kontrolle über das Ladeerlebnis hat. Selbst beim privaten Laden am Arbeitsplatz – das vom Arbeitgeber oder Unternehmen verwaltet wird – ist es einfacher, einen durchgehenden und qualitativ hochwertigen Ladeservice sicherzustellen als im öffentlichen Bereich.
Derzeit erfolgt der Großteil aller Ladevorgänge im privaten Umfeld, während das öffentliche Laden nur einen kleinen, aber dennoch wichtigen Teil der Gesamtnutzung ausmacht. Aus unternehmerischer Sicht ist das private Laden daher besonders interessant für Akteure der EV-Ladebranche wie Ladepunktbetreiber (CPOs) und Elektromobilitätsdienstleister (eMSPs) – es eröffnet ihnen eine hervorragende Möglichkeit, einen bedeutenden Teil des Marktes zu bedienen. Dennoch hängt die Verbreitung der jeweiligen Ladeform von sozioökonomischen, demografischen und standortspezifischen Faktoren ab.
Praxisbeispiele für privates Laden
- Eine Privatperson installiert eine Ladestation für den Heimgebrauch und hält diese privat. Alternativ kann sie diese auch öffentlich zugänglich machen – beispielsweise für Nachbarn – und so ein zusätzliches Einkommen erzielen.
- Unternehmen mit kontrolliertem Zugang zu ihren privaten Parkflächen können Ladepunkte installieren, die ausschließlich Mitarbeitenden, Flottenbetreibern oder bestimmten Gruppen innerhalb der Belegschaft zur Verfügung stehen.
- Restaurants, Cafés, Einzelhändler und andere kundenzentrierte Unternehmen können Ladestationen installieren, die ausschließlich von ihren Kunden genutzt werden dürfen.
Weitere Informationen zum privaten Laden von Elektrofahrzeugen
- Der Begriff „privates Laden“ ist umfassend und bringt zahlreiche Überlegungen mit sich – von der Planung und Installation über Betrieb und Wartung bis hin zu Stromtarifen und Netzkapazitäten.
- Es gibt vielfältige Möglichkeiten, die Investitionskosten für die Installation von Ladestationen durch öffentliche und private Förderprogramme, Zuschüsse und Rabatte zu kompensieren. In puncto Kosteneffizienz können dynamische Stromtarife, intelligentes Laden, dynamisches Lastmanagement (DLM), dezentrale Energieressourcen (DER) und Energiespeicherlösungen – einzeln oder in Kombination – dazu beitragen, das Laden von E-Fahrzeugen effizienter zu gestalten.
- Privates Laden ist eine Option, die für viele Akteure im Bereich Elektromobilität infrage kommt. Privatpersonen mit einem E-Fahrzeug, Eigentümer von Mehrfamilienhäusern, Wohnungsbaugesellschaften, Flottenbetreiber und kundenorientierte Unternehmen sind nur ein kleiner Teil derer, die vom privaten Laden profitieren können. Dank der Vielzahl an verfügbaren Lösungen lässt sich praktisch jeder Bedarf abdecken – vom einzelnen Haushalt bis hin zu groß angelegten Geschäftsmodellen –, sei es mit einer einzelnen Ladestation oder mit einem vollständig auf den Kunden zugeschnittenen Ladenetz.
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