Ladepunkt-Installateure (CPIs)

Was ist ein Ladepunkt-Installateur?

Ladepunkt-Installateure bieten Dienstleistungen zur Planung, Installation und Wartung von Ladestationen für Elektrofahrzeuge an.

Was machen Ladepunkt-Installateure?

Ladepunkt-Installateure (CPIs) bieten – wie der Name bereits vermuten lässt – Installationsdienstleistungen für Ladepunkte an. Mit dem kontinuierlichen Wachstum der EV-Branche hat sich ihr Aufgabenbereich jedoch deutlich erweitert und umfasst mittlerweile eine Vielzahl zusätzlicher Leistungen.

Im Kern ihrer Tätigkeit kümmern sich CPIs um die technische Umsetzung von Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Dies kann so einfach sein wie die Installation eines Heimladers oder deutlich komplexer, wenn ein ganzes Netz an Ladepunkten aufgebaut werden soll. Große Ladeinfrastrukturprojekte erfordern die Begehung potenzieller Standorte, eine Bewertung der Netzstabilität und weitere aufwändige Planungsschritte vor Beginn der eigentlichen Installation. Der Umfang der Leistungen und die erforderliche Expertise unterscheiden sich daher je nach den Anwendungsfällen, auf die sich die einzelnen CPIs spezialisiert haben.

Einige Ladepunkt-Installateure übernehmen auch die Rolle von Ladepunktbetreibern (CPOs). Der Unterschied hängt davon ab, in welchem Umfang der Installateur in das Betriebsgeschehen eingebunden ist. Wenn ausschließlich Installationen angeboten werden, handelt es sich um reine Installateure. Wenn sie darüber hinaus auch Management- und Wartungsdienste erbringen, fungieren sie gleichzeitig als CPOs. Der Vorteil dabei: Während die Installation von EV-Ladepunkten ein einmaliger Auftrag ist, stellen CPO-Dienstleistungen eine wiederkehrende Einnahmequelle dar.

Bedeutung von Ladepunkt-Installateuren

Die Rentabilität von kommerziell betriebenen Ladeinfrastrukturen hängt von verschiedenen Faktoren ab – wie dem Standort, der Größe, dem Ladetyp sowie dem erforderlichen Management und der Wartung. Ladepunkt-Installateure (CPIs) sind in der Regel der erste Ansprechpartner für Privat- und Geschäftskunden, die Ladepunkte installieren möchten. Diese erste Interaktion ist von zentraler Bedeutung, da die Qualität der Installation die Effizienz und Sicherheit der Ladeeinrichtung direkt beeinflusst.

Der Markt für EV-Ladeinfrastruktur wächst, und mit ihm die Erwartungen und Anforderungen der Kunden – insbesondere der Geschäftskunden. Heute erwarten sie eine schlüsselfertige Lösung für das Laden von Elektrofahrzeugen, das heißt: Der Installateur soll eine vollständige Ladeinfrastruktur bereitstellen. Mit anderen Worten: Kunden erwarten von CPIs zunehmend nicht nur die reine Installation der Hardware, sondern auch die Bereitstellung der nötigen Software – und in einigen Fällen auch die Übernahme der Rolle eines CPOs.

Software ist mittlerweile ein integraler Bestandteil des EV-Ladens, da sie Funktionen wie Fernsteuerung, Überwachung und Fehlerdiagnose der Ladepunkte ermöglicht. Allerdings bieten viele Hersteller von Ladestationen nur eingeschränkte Softwarefunktionen an. Deshalb müssen CPIs häufig auf leistungsfähigere Softwarelösungen von Drittanbietern zurückgreifen.

Praktische Beispiele für die Arbeit von Ladepunkt-Installateuren

• In ihrer „einfachsten“ Form ähnelt die Tätigkeit von Ladepunkt-Installateuren der von Haushaltsgeräteinstallateuren, z. B. bei Klimaanlagen. Die CPIs montieren den Ladepunkt an der Wand oder auf einem fest im Boden verankerten Mast und schließen ihn an das Stromnetz an.
• In der Praxis bieten die meisten CPIs jedoch auch zusätzliche Leistungen an. So übernehmen sie zum Beispiel die Planung ganzer Ladeinfrastrukturnetze entsprechend den Bedürfnissen des Kunden.
• In bestimmten Fällen kann die Installation deutlich komplexer sein. Einige Kunden oder Standorte erfordern untypische Installationen – etwa Ladepunkte mit Pantografen oder Lösungen, bei denen Kabel und Ladestation unterirdisch verlegt werden.

Weitere Informationen zu Ladepunkt-Installateuren

• CPIs können entscheiden, ob sie ein breites Dienstleistungsspektrum abdecken oder sich auf eine Nische spezialisieren möchten. Der Markt bietet Installateuren inzwischen die Möglichkeit, sich auf spezifische Segmente der EV-Branche zu konzentrieren – etwa auf das Laden im privaten Bereich, für Fahrzeugflotten, auf DC-Schnellladen oder auf öffentliche, halböffentliche oder private Einsatzbereiche. Einfamilienhäuser, Mehrparteienhäuser, Unternehmensflotten, Institutionen, Einzelhandel, Freizeit- und Gastgewerbeeinrichtungen sowie Standorte entlang von Verkehrsachsen – zahlreiche Orte haben Interesse an der Installation von Ladestationen. Jede dieser Zielgruppen bringt eigene Anforderungen mit sich, wodurch CPIs ihren Kunden durch maßgeschneiderte Lösungen zusätzlichen Mehrwert bieten können.

• Installateure können heute zudem von einer Vielzahl innovativer Technologien auf dem EV-Lademarkt profitieren. Dazu gehören sichere Autorisierungs- und Zugangskontrollsysteme, Dynamic Load Management (DLM), Smart Charging, Plug-and-Charge, AutoCharge sowie verschiedene Zahlungslösungen. Diese Technologien eröffnen CPIs die Möglichkeit, ihren Kunden ein hochwertiges, schlüsselfertiges Angebot zu machen und dadurch das Umsatzpotenzial im Installationsgeschäft zu steigern. Voraussetzung dafür ist allerdings eine spezielle Software: ein sogenanntes Charge Point Management System (CPMS). Das CPMS ist ein Backend-System, das als zentrale Verwaltungsplattform für Ladepunkte dient und Funktionen wie die oben genannten ermöglicht.

• CPMS-Lösungen bieten Funktionen, die über das hinausgehen, was Ladeinfrastrukturhersteller üblicherweise mit ihren Geräten ausliefern. Wenn CPIs als Ladepunktbetreiber agieren, nutzen sie ein CPMS, um Ladestationen aus der Ferne zu überwachen und zu verwalten sowie einen Großteil der Wartung zu automatisieren. Diese Backend-Systeme unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit: Sie können z. B. vorausschauende Wartung durchführen, Firmware-Updates aus der Ferne installieren, Ladepunkte neu starten, ihre Konfiguration ändern und vieles mehr.